Versorgungsstrukturen patientenorientiert gestalten
BALVE
Die Umwandlung einer Landklinik in einen Gesundheitscampus
Stufen der Veränderung
So hat die Gemeinde Balve ihren Gesundheitsstandort gesichert
Stand: Juli 2023
Das Problem
Der Träger des St.-Marien-Hospitals hatte angekündigt, das 120 Betten-Haus in wenigen Monaten zu schließen, wenn die Patientenzahlen bis dahin nicht deutlich steigen. Für den beratenden Experten Ingo Jakschies war schnell klar: Das Krankenhaus ist nicht mehr zu retten.


Das Konzept
Das „Wabenkonzept“: Im ehemaligen Krankenhaus sollte ein ambulantes medizinisches Zentrum entstehen, ein Ort, an den man nicht nur kommt, wenn man krank ist, sondern auch, um Sport zu treiben oder sich zu treffen. Wabe für Wabe sollte so ein neues Versorgungsangebot hinzukommen. Das Konzept überzeugte nicht nur Bürgermeister Mühling, den Kirchenvorstand und andere Meinungsbildner im Ort, sondern auch die Bevölkerung.
Das Veränderungsklima
Jürgen Overkott, Redakteur der Westfalenpost in Balve, fasst es so zusammen: „Es gab eine kurze Phase der Trauer, aber dann waren die Menschen sehr schnell überzeugt, dass der Blick jetzt nach vorne gerichtet werden sollte".
Wichtig für den Erfolg
Beim Aufbau des Gesundheitscampus half es, dass es in Balve eine Reihe von zupackenden Persönlichkeiten gibt, die das Vertrauen der Menschen genießen.
Die neue Gesundheitsversorgung
Heute befindet sich im Gebäude des ehemaligen Krankenhauses der „Gesundheitscampus Sauerland“. Hier arbeiten Internisten, Kardiologen, Diabetologen, Gastroenterologen, Nephrologen und Orthopäden. Es gibt eine Wohngruppe für Demenzkranke und eine Intensivstation für Langzeitbeatmete und Wachkomapatienten. Die Menschen kommen zur Tagespflege, zur Physio-, Ergo- oder Klangschalentherapie, zum Demenzcafé, zum Rehasport, zu den Angeboten des Kneipp-Vereins, zum Treffen ihrer Selbsthilfegruppe. Ein ambulanter Pflegedienst hat hier ebenso seinen Sitz wie die Malteser ein Begegnungs- und Schulungszentrum. Außerdem gibt es ein Sanitätshaus.


Über Balve
Eine Kleinstadt im Nordwesten des Sauerlands
Balve ist eine Kleinstadt und wird dem ländlichen Raum zugerechnet. Das Durchschnittsalter aller Personen in der Kommune beträgt 45,8 Jahre; bundesweit liegt es bei 44,7 Jahren. Die Bevölkerungszahl hat seit dem Jahr 2011 um 5,3 % abgenommen; bundesweit hat sie seitdem um 3,6 % zugenommen. Die über die letzten 4 Jahre gemittelten Steuereinnahmen der Kommune betragen im Jahr 2021 im Durchschnitt 1.312 Euro pro Einwohner; bundesweit lagen sie bei 1.443 Euro pro Person.
Balve gehört zum Märkischen Kreis und ist dem Regierungsbezirk Arnsberg zugeordnet. Im Märkischen Kreis leben knapp 407.000 Einwohner auf einer Fläche von 1.061 km2; das ergibt eine Bevölkerung von 383 Personen je km2. Die größte Kommune des Kreises ist die ca. 20 km von Balve entfernte Stadt Iserlohn mit ca. 90.000 Einwohnern. Die nächste große Großstadt ist in 50 km Entfernung die Stadt Dortmund.
Bis zu seiner Schließung im Jahr 2012 verfügte Balve mit dem St.-Marien-Hospital über ein 120-Bettenkrankenhaus mit den Abteilungen innere Medizin, Chirurgie und Anästhesie sowie Intensivmedizin auf 5.600 m2. Heute befindet sich im Gebäude des ehemaligen Krankenhauses der „Gesundheitscampus Sauerland“ mit einem hausärztlichen, kardiologischen, gastroenterologischen, internistischen, orthopädischen, chirurgischen, diabetischen und nephrologischen Angebot. Mehr zur Gesundheitsversorgung in Balve
Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2021. Quellen: wegweiser-kommune.de, destatis.de, statistikportal.de. Ausführliche Hinweise zu den Quellen finden Sie auf der Seite zur Datengrundlage.
In Nordrhein-Westfalen
ca. 11.000 Einwohner
74,81 km²
Reportage
Die Bürger von Balve oder
»Wir wollen unser eigenes Ding machen.«
In der kleinen Stadt im Sauerland schließt ein kirchlicher Träger das Krankenhaus, und es entsteht etwas Neues. Etwas, das den Bürgern der Stadt gehört.
Balve - Umwandlung einer Landklinik in einen Gesundheitscampus
Ein Film zeigt, was alles erreicht wurde und lässt Beteiligte erzählen, wie sie es gemeinsam geschafft haben, das Gebäude eines geschlossenen Krankenhauses zu neuen Leben zu erwecken.
Interview
„Der Campus sollte ein Ort werden,
zu dem die Menschen aus Balve gerne kommen“
Interview mit Ingo Jakschies, Projektentwickler im Gesundheitswesen und in Balve geschäftsführender Gesellschafter der Gesundheitscampus Sauerland GmbH und mit Alfons Rath, ehemaliger Rendant im Kirchenvorstand der St. Blasius Gemeinde in Balve.

Alfons Rath
ehemaliger Rendant

Ingo Jakschies
Geschäftsführer
Galerie
Einige Eindrücke
vom Gesundheitscampus in Balve
Der Gesundheitscampus von oben
Kontakt
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rund um die Projekte zum Thema Transformation von Versorgungsstrukturen im Gesundheitssystem
Von vier Kliniken zu einem neuen Zentralkrankenhaus für den Landkreis
